Und nun wie immer die einleitenden Zeilen zum Wetterrückblick: Das Wettergeschehen im Monat März 2024 stellt sich nach den Aufzeichnungen im Kleingarten Pattenmeicheln und der Analyse der Wetterlagen wie folgt dar:

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April bringt Temperatursprünge

In den kühlen und warmen Phasen des Monat April bricht ja oft in den Medien die Schlacht der Superlative aus. So auch in diesem April. Was sagen die meteorologischen Fakten dazu? Als Hilfsmittel für die Beurteilung habe ich eine Grafik erstellt in denen die Monate mit den größten Temperatur-Differenzen bei den Höchsttemperaturen eingetreten waren. Also die größte Spanne zwischen der wärmsten und kältesten Höchsttemperatur im Monat April. Und hier liegt das Jahr 1996 mit einer Differenz von 23,3 Grad Kelvin deutlich vorn. Am 1. April gab es damals ein Maximum von 3,2 Grad C. Bis auf 26,5 Grad C ging es am 22. April hinauf. Den 2. Platz nach dieser Bewertung nimmt das Jahr 2018 ein, mit einer Temperaturspanne von 22,6 Grad K. Dicht gefolgt vom Jahr 2022 mit einer Differenz von 22,5 Grad K. Nach dieser Betrachtung ist der April 2024 mit seiner Entwicklung nicht entkoppelt von seiner typisch möglichen Schwankungsbreite.

Hohe Temperaturabweichung mit Monatsmitte

Die Temperaturentwicklung hatte in diesem April bis zum 15. einen milden bis warmen Wettercharakter. Die Folge war eine Temperaturabweichung zur Referenzreihe 1961-90 von deutlich über 4,0 Grad Kelvin! Die Großwetterlage wurde zunehmend von einer rinnenartigen Tiefdruckzone vom mittleren Atlantik bis zur Ostsee bestimmt, an die sich über Südeuropa die Hochdruckzone "Olli" anschloss. Daraus resultierte eine zunehmend warme Südwestströmung, mit der subtropische Luftmassen zu uns transportiert wurden. In 5,5 Kilometer Höhe, der Druckfläche von 500 Hekto-Pascal, herrschte eine anfängliche flatternde westliche Höhenströmung, innerhalb derer kurzwellige Anteile von West nach Ost drifteten. Innerhalb frontaler Wellen und Störungen, die von der Nordsee bis in die Biskaya reichten, brachten tägliche Regenfälle einen wechselhaften Wettercharakter. Bis zum 5. waren schon 25 l/m² Regen gefallen. Am 5. und 6. betraten die Temperaturen Neuland bei den Höchstwerten. Kurzweilig trockenes Wetter war die Folge. In 500 hPa schob ein positiv geneigter Langwellentrog auf dem Atlantik einen breiten Rücken vor sich her, der am 6. vom Mittelmeer nach Mitteleuropa reichte. Im Zusammenspiel mit antizyklonaler Krümmung am Boden, die vom Hoch "Olli" über dem Mittelmeer geschultert wurde und mit Unterstützung der zyklonalen Protagonisten "Sabine" und "Timea" auf dem Atlantik, wehte bis zu 15 Grad milde Luft in T850 in den Sektor. Mit der unterstützenden Einstrahlung zeigten Thermometer und Sensor am 6. im Kleingarten eine Tagestoptemperatur von 27,6 Grad C in zwei Metern Höhe. Innerhalb der ersten April-Dekade wurde der letzte Rekord vom 8. April 2020 mit 26,2 Grad C deutlich überschritten. So warm war es in Ahlen seit dem Beginn meiner Messungen im Jahr 1995 noch nie! Gleiches galt für die bis 8 Uhr registrierte Tiefsttemperatur von 15,7 Grad C des Folgetages. Der bisherige Rekord von 13,4 Grad C am 4. April 2016 war deutlich übertroffen! Auch an anderen Stationen in der Region wurden verbreitet neue Rekorde aufgestellt. Mit diesem hohen Temperaturniveau, mit dem die phänologische Entwicklung weiterhin um durchschnittlich 2-3 Woche Vorsprung hatte, ging es bis zum 17. April weiter. Der zyklonale Einschlag mit Tiefausläufern von der Biskaya her und dem von dort folgenden Höhentrog sorgten am 8./9. für besonders kräftige Regenfälle, die weitere 11 l/m² in die Schüssel leiteten.

Hoch "Peter" mit weiterem Sommertag

Eine zweiten sommerlichen Warmluftvorstoß brachte der 13. des Monats mit einem Höchstwert von 25,1 Grad C im Kleingarten. Hier gingen Hoch "Peter" über Süddeutschland und das weit im Norden liegende Tief "Wilhelmine" eine warme Komposition ein. Unterstützung erhielt Peter vom Höhenhoch über der Iberischen Halbinsel. In T850 kletterte die Temperatur erneut über die 10 Grad-Marke.

"Quadarius" bringt Cut bei Westdrift

Ab Monatsmitte kam es mit dem blockierenden Hoch "Quadarius" auf dem Atlantik und entsprechendem Höhenrücken zum Abreißen der Westdrift. Mit der zunehmend eingefahrenen nördlichen Strömung sorgten Kaltluftwellen für den Aufbau eines stabilen Kaltlufttrog über Mitteleuropa bis ins zentrale Mittelmeer. Dieser wurde zusätzlich über Osteuropa von einem weiteren Höhenrücken in die Zange genommen. Folge war eine kühle Phase mit Regenfällen und örtlichen Graupelgewittern. Nur noch Temperaturen zwischen 8 und 11 Grad C in der Spitze. Nur am 18. kam die Sonne länger zum Vorschein und die Temperatur erreichte 14,4 Grad C. Ansonsten bestimmten weitere ergiebige Regenfälle das Wettergeschehen: Am 16. waren 9 l/m² gefallen, am 19. rund 14 l/m².

Alter Polarluft mit Nachtfrost folgt Warmluftvorstoß

Erst innerhalb der letzten Aprilwoche rückte Hoch "Quadarius" langsam mit dem entsprechenden Rücken nach Osten und der zyklonale Einfluss schwächelte. Mit der Folge das die alternde Polarluft bei klarem Himmel stärker auskühlte. Luftfrost von -1,7 Grad C am 23. reichte im Kleingarten aus, um Blätter und Blüten der Walnuss zu zerstören. Ähnlich sah es bei den Jungtrieben beim Weinstock aus. Die Umstellung der Großwetterlage am 26. fußte zum Monatsende zu einer rapiden Erwärmung auf sommerliches Niveau. Am 30. wurde die sommerliche Marke von 26 Grad C geknackt. Die Monatsmitteltemperatur betrug 11,0 Grad C und lag um 2,3 Grad Kelvin über der Referenzreihe 1961-90. Die akkumulierte Regenmenge betrug 84,1 l/m² oder hatte 125 % vom langjährigen Durchschnitt. Drei Sommertage gab es im Kleingarten.

Nachtfrost erfriert die Walnussblüte

Erst innerhalb der letzten Aprilwoche rückte Hoch "Quadarius" langsam mit dem entsprechenden Rücken nach Osten und der zyklonale Einfluss schwächelte. Mit der Folge das die alternde Polarluft bei klarem Himmel stärker auskühlte. Luftfrost von -1,7 Grad C am 23. reichte im Kleingarten aus, um Blätter und Blüten der Walnuss zu zerstören. Ähnlich sah es bei den Jungtrieben beim Weinstock aus. Die Umstellung der Großwetterlage am 26. fußte zum Monatsende zu einer rapiden Erwärmung auf sommerliches Niveau. Am 30. wurde die sommerliche Marke von 26 Grad C geknackt. Die Monatsmitteltemperatur betrug 11,0 Grad C und lag um 2,3 Grad Kelvin über der Referenzreihe 1961-90. Die akkumulierte Regenmenge betrug 84,1 l/m² oder hatte 125 % vom langjährigen Durchschnitt. Drei Sommertage gab es im Kleingarten.

Phänologische Beobachtungen:

Zwischen dem 6. und 9. April gingen die meisten Apfelbäume in Vollblüte, womit der Vollfrühling in Ahlen an Bord gekommen war. Allerdings hatten nicht alle Apfelsorten ihre Vollblüte erreicht. Am 9. Öffneten sich gleichzeitig viele Knospen der Walnussbäume. In diesem Zeitraum waren einige Birnbäume bereits am Ausblühen. Der Bärlauch zeigte seine ersten Blüten am 14. April an den Waldlichtungen. Zu diesem Zeitpunkt öffneten im Kleingarten die Maiglöckchen erste Blüten. Nach dem Luftfrost am 23. zeigten sich Frostschäden ein bis zwei Tage später im Kleingarten.

- ©klimakroete.de – Günter Voßwinkel - 31.03.2024